«Indigenität» – ein schwieriges Konzept. Denn es ist untrennbar mit dem europäischen Kolonialismus verbunden, ohne den es die Idee des «Indigenen», des im wörtlichen Sinne «Eingeborenen» nicht gäbe. Erst indem weisse Menschen aus Europa sich andere Erdteile zu eigen machen, Kolonien gründen und sich dort ansiedeln, entsteht die Notwendigkeit, zwischen den weissen Neuankömmlingen und den Menschen, die zuvor in diesen Regionen lebten, zu unterscheiden. Diese Unterscheidung diente in der Vergangenheit häufig der Abwertung und Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen.
Heute ist der Begriff auch Ergebnis des politischen Engagements indigener Akteur:innen, die in internationalen Vereinbarungen den Schutz der Rechte derjenigen durchgesetzt haben, die zu dieser Kategorie gerechnet werden – oder sich selbst als «indigen» identifizieren. So birgt das Konzept auch das Potenzial, Vertreter:innen unterschiedlicher Communities über geteilte Interessen und Bedürfnisse zusammenzubringen.
Wie im Projekt von Francisco González, dem Präsidenten der Fundación Pueblo Kawésqar aus Chile, und Ivik Ingatiussen und Dines Mikaelsen aus Grönland. Ihr Kurzfilm «Polar Kinships» erzählt von der Begegnung der Kawésqar aus Patagonien und der Iivi aus Grönland und ihrer gemeinsamen Verbindung zu Meer, Wind und Eis. Vier junge Anführer begeben sich auf eine Reise, die den äussersten Norden und Süden der Welt zusammenführt. «Polar Kinships» ist eine poetische Reflexion über indigene Resilienz und Zugehörigkeit, Erinnerung und den geteilten Kampf um Land und Leben.
Wir weisen Sie darauf hin, dass diese Veranstaltung auf Englisch stattfindet und simultan schriftlich ins Deutsche übersetzt wird.
Ein Abend im Museum – Grönland
In der Veranstaltungsreihe suchen wir im Austausch mit Expert:innen und Publikum nach neuen, vielschichtigen Perspektiven auf das koloniale Erbe der Grönland-Sammlung. Die Inhalte und Erkenntnisse aus diesen Veranstaltungen fliessen wieder in die Ausstellung «Grönland in Sicht! Perspektiven auf ein koloniales Erbe» zurück. Diese befindet sich somit im Wandel, ermöglicht neue Einsichten und befragt den Blick aus der Schweiz auf Grönland.
Ab 17 Uhr ist die Ausstellung «Grönland in Sicht! Perspektiven auf ein koloniales Erbe» geöffnet. (Eintritt im Ticketpreis inbegriffen.)
Veranstaltungsdauer: 18.00 bis 19.30 Uhr.
Barbetrieb von 17.30 bis 20.30 Uhr.
Eintrittspreis: CHF 16/Person
Mitglieder des Fördervereins, Studierende, AHV-/IV-Beziehende, KulturLegi-Inhaber:innen und geflüchtete Personen (N-, S-, F-Ausweis) erhalten 50 % Ermässigung. Raiffeisen, Schweizer Museumspass, Kultur-GA, «Bern Museum Card 24h», «Bern Museum Card 48h» sowie der «Swiss Travel Pass» sind nicht gültig.
Anmeldung
Hier können Sie sich für die Veranstaltung anmelden. Spontane Gäste sind ebenfalls willkommen, sofern noch Plätze frei sind.
Grönland x Grönland
Entdecken Sie mit dem Eintrittsticket kostenlos auch die Ausstellung «Grönland. Alles wird anders» im ALPS Alpines Museum der Schweiz!