Naturhistorisches Museum Bern

Der Natur auf der Spur

Das Naturhistorische Museum Bern gehört zu den bedeutendsten Naturmuseen der Schweiz. Seine historischen Ausstellungen heimischer und afrikanischer Tiere sind in Europa einmalig und haben den internationalen Ruf des Hauses begründet. In jüngerer Zeit hat sich Berns ältestes Museum einen Namen mit attraktiven thematischen Ausstellungen gemacht – etwa zu Queerness oder zum Insektensterben. Zu den bekanntesten Objekten zählt Barry, der weltberühmte Rettungshund, dem das Haus eine eigene Ausstellung gewidmet hat. Einzigartig sind auch die beeindruckenden Riesenkristalle vom Planggenstock oder die Schausammlung «Wunderkammer». Das NMBE ist ein ausgesprochenes Familienmuseum mit vielen spannenden und lehrreichen Angeboten für Familien und Kinder. Unkonventionelle Kultur-Events gelten als Anziehungspunkte für Alt und Jung, so zum Beispiel die «Bar der toten Tiere».

 

Naturhistorisches Museum Bern
Barry – der legendäre Bernhardinerhund
Dauerausstellung

Mehr als nur ein Hundeleben 

 

Barry vom Grossen St. Bernhard (1800 - 1814) ist der berühmteste aller Hunde, die je den Rettungsdienst auf dem Hospiz versahen. Er wurde bereits zu Lebzeiten zur Legende. Barry soll über 40 Personen das Leben gerettet haben. 1812 geleitete man ihn auf Wunsch des Priors nach Bern, wo er 1814 den Alterstod starb. 

 

Die Geschichten und Legenden über das gottgefällige Rettungswesen der Mönche auf dem Grossen St. Bernhard, über die Hospizhunde und über den berühmten Barry mehrten sich im Laufe der Jahrzehnte. 

 

Zahlreiche Abbildungen in der damaligen Presse trugen das ihre zum Ruhme der Hunde bei. Die letzte urkundlich festgehaltene Rettung datiert von 1897. Heute ist der kurzhaarige Bernhardiner zu gross und schwer geworden, so dass im Lawinensuchdienst leichtere Hunderassen eingesetzt werden. Dem Ansehen der "heiligen Hunde" hat dies allerdings keinen Abbruch getan. Zu Ehren ihrer Ahnen werden noch heute auf dem Hospiz St. Bernhardshunde gehalten.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Riesenkristalle – der Schatz vom Planggenstock
Dauerausstellung

Ein Highlight des Museums: Diese Ausstellung beherbergt einer der bedeutendsten Kristallfunde des Alpenraums in den letzten 300 Jahren. Fast zwei Tonnen Bergkristalle von seltener Schönheit gibt es in dieser «Schatzkammer» zu bestaunen.

 

Am 21. September 2005 öffneten die Strahler Franz von Arx und Paul von Känel in ihrem kleinen Bergwerk am Planggenstock im Kanton Uri einen Hohlraum. Darin funkelten im Licht ihrer Lampen fast fünfzig aussergewöhnlich klare, sensationell grosse, perfekt geformte Bergkristalle und Kristallgruppen. Sie lagern heute in der «Schatzkammer» des Naturhistorischen Museums. Durch die raffinierte Beleuchtung scheinen die glasklaren Mineralien von innen zu strahlen. Das Glanzstück der Ausstellung dreht sich langsam um die eigene Achse: eine wunderbar komponierte, 300 Kilogramm schwere Kristallgruppe. Im Kinosaal spielt der Kurzfilm «Hüter der Erde», der die eindrückliche Arbeit der beiden Strahler dokumentiert.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Flossen-Füsse-Flügel
– Der Werdegang der Wirbeltiere
Dauerausstellung

Einfache Wasserwesen wurden Fische, entstiegen später als Amphibien dem Wasser und entwickelten sich zu Reptilien weiter – die Ausstellung erzählt die packende Geschichte der Evolution.

 

Die Ausstellung vermittelt dem Publikum mit ihren Objekten, Inszenierungen und leicht verständlichen Texten einen guten Einblick in die Evolution der Wirbeltiere. In verschiedenen Stationen wird die seit Jahrmillionen andauernde Entstehungsgeschichte vom kieferlosen Urahn bis zum weit entwickelten Menschen dargestellt.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Tiere der Schweiz
– Auerhahn, Steinbock & Co.
Dauerausstellung

Was raschelt im Estrich? Was huscht durchs Unterholz? Die heimische Tierwelt ist uns bekannt – und doch bekommen wir viele Arten selten zu Gesicht. Die denkmalgeschützte Ausstellung «Tiere der Schweiz» bringt uns die hiesige Vielfalt ganz nah.

 

Der Ausstellungsteil «Tiere der Schweiz» im Naturhistorischen Museum wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs eröffnet – und wurde in der Folge rege von Armeeangehörigen besucht. Die 164 Dioramen sollten den Soldaten vor Augen führen, welche Naturschätze sie an der Grenze verteidigten. Bis heute ist die altehrwürdige Ausstellung mit 610 präparierten einheimischen Tieren ein bedeutender Bestandteil des Hauses geblieben – als historisches Denkmal und Zeitdokument der Biodiversität. Einige Arten, die in der Schau gezeigt werden, sind inzwischen ausgestorben, andere sind inzwischen zurückgekehrt – wie etwa der Luchs. Bis heute beeindrucken die historischen Dioramen auch durch ihre handwerkliche und ästhetische Qualität. Das «Heimatmuseum» beinhaltet typische alpine Arten, wie etwa Alpenschneehuhn und Schneehase, die im Sommer- und Winterkleid gezeigt werden. Eindrücklich sind auch die über 145 Vogelarten, vom Hausspatzen bis zum seltenen Steinkauz.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Käfer & Co
- Die bunte Welt der wirbellosen Tiere
Dauerausstellung

Die Ausstellung zeigt eine Vielfalt an Käfern, Insekten, Schmetterlingen, Schnecken und Muscheln. Die Besucher werden mit faszinierenden Grossprojektionen, Kurzfilmen und über 1'000 Objekten in die bunte Welt der wirbellosen Tiere entführt.

 

Als vermeintliche «Krone der Schöpfung» vergessen wir Menschen, dass die Erde ein Planet der Insekten ist. Rund drei Viertel aller bekannten Tierarten sind Insekten – eine Spezies, die nicht wegzudenken ist. Was geschähe, wenn plötzlich alle Insekten aussterben würden? Wissenschaftler sind sich einig: Der Mensch würde ihnen bald folgen. Insekten helfen nicht nur den Pflanzen, sich zu vermehren, sondern sorgen auch dafür, dass die Erde aufgeräumt bleibt. Ohne ihr heimliches Wirken würden sich in kurzer Zeit riesige Mist- und Aasmengen ansammeln.

 

Die Ausstellung verdeutlicht die vielschichtigen Beziehungen zwischen wirbellosen Tieren und Menschen. Dabei greift sie zurück in längst vergangene Erdzeitalter und zeigt fossile Tiere, aber auch solche, die seit jeher fast unverändert geblieben sind.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Tiere Afrikas
– Gorilla, Löwe & Co.
Dauerausstellung

Die geschichtsträchtige Ausstellung ist das Herz des Museums. Die Dioramen lassen die Besucherinnen und Besucher seit Generationen im faszinierenden Kontinent wähnen. Dahinter steckt die eindrückliche Geschichte eines Grosswildjägers und seiner Tochter, die unvermittelt ins Abenteuer ihres Lebens geworfen wurde.

 

Die Sammlung der afrikanischen Grosstiere ist untrennbar mit der Geschichte des Naturhistorischen Museums verbunden. Die Burgergemeinde Bern errichtete das Gebäude an der Bernastrasse, wo das Museum noch heute beheimatet ist, um die über hundert Tiere ausstellen zu können, die der Grosswildjäger Bernard von Wattenwyl auf zwei Jagdsafaris 1923-24 in Ostafrika erlegte. Die Dioramen vermitteln den Betrachterinnen und Betrachtern den Eindruck, selbst in der afrikanischen Steppe oder im Urwald zu stehen. Die herausragende Qualität der Präparate und Dioramen begründeten zu ihrer Zeit den internationalen Ruf des Hauses – bis heute haben die denkmalgeschützten Vitrinen an Faszination nicht eingebüsst.

 

Hinter der Sammlung steckt auch die packende Geschichte von Vivienne von Wattenwyl. Der neunzehnte Löwe, den ihr Vater erlegen will, verletzte ihn tödlich. Die damals 24-jährige Frau führte die Safari dennoch zu Ende und erlegte selber einen Breitmaulnashorn-Bullen. Vivienne verarbeitete ihre Erlebnisse in zwei Büchern – Ernest Hemmingway gehörte zu ihren begeisterten Lesern. Die Geschichte war Stoff für den historischen Roman «Die Tochter des Jägers» von Lukas Hartmann.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Steine der Erde
– Meteoriten, Diamanten & Co.
Dauerausstellung

Steine sind ein unerschöpfliches Archiv – sie erzählen uns viel über den Aufbau der Erde und die Entwicklung des Lebens. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch die erdwissenschaftlichen Schätze des Museums.

 

Im Alltag begegnen wir ständig natürlichen Kristallen – ohne dass wir uns dem bewusst sind. Autos, Computer, Gebäude und Brücken werden aus Mineralien hergestellt. Die 2300 ausgestellten Mineralien und Gesteinen beeindrucken durch ihre Geschichten und ihre Schönheit. Die Augen können sich kaum satt sehen an Topas, Apatit, Calcit und Co. Spezialisiert ist das Museum auch auf Ausserirdische – auf Meteoriten. Die erdwissenschaftliche Forschungsabteilung war federführend bei der Entdeckung des Twannberg-Meteoriten, dem einzigen bekannten Streufeld der Schweiz.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Die grosse Knochenschau
– Im Bauch des Wals
Dauerausstellung

Wissen Sie, wo das Pferd seine Hände hat, oder weshalb der Elefant auf Zehenspitzen geht? In unserer zeitgemässen Ausstellung der fast 150-jährigen Skelettsammlung ist erstaunlich viel Fleisch am Knochen.

 

Die 328 Tierskelette lagerten einst an der Universität Bern, im Institut für Anatomie. Die ehrwürdige Sammlung, die grösste ihrer Art in der Schweiz, diente rein wissenschaftlichen Zwecken. Das Naturhistorische Museum bekam die Skelette und 518 einzelnen Knochenteile vermacht – und hat den Objekten neues Leben eingehaucht. Die Ausstellung vereint wissenschaftliche Ästhetik mit der Lust am Schaudern, mit Varieté und Jahrmarkt. Die Attraktionen: das 23-Meter-lange Finnwal-Skelett, das Knochen-Karussell und das Präparat eines afrikanischen Elefantenbullen, erlegt vom Grosswildjäger Bernard von Wattenwyl.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Auf eigene Faust
Themenkoffer, Geolabor und Entdeckerecke
Dauerausstellung

 

Liebe Familien und Kinder - neben tollen Veranstaltungen bieten wir euch viele Angebote, die ihr jederzeit während der Öffnungszeiten eigenständig im Museum nutzen könnt. Mit unseren spannenden Themenkoffern geht es auf eine Entdeckungsreise im Museum, im Geolabor gilt es Gesteine und Fossilien zu erforschen und in der Entdeckerecke erspüren Finger viele Fellen oder stempeln Tierspuren. Die Entdeckerecke ist zusätzlich Mittwoch, Samstag und Sonntag betreut.

Regulärer Eintritt

 

Picas Nest
Naturhistorisches Museum Bern
Picas Nest
Wald-Erlebnisraum für die ganze Familie
Dauerausstellung

Picas Nest – ein Wald-Erlebnisraum und ein Ort, wie man ihn in Museen bisher nicht kennt. Eine Ausstellung für Kinder und gleichzeitig ein Refugium für die ganze Familie. Zum Entdecken, Spielen, Lesen, Kaffee trinken und Ausruhen.

 

Unsere Elster Pica hat ein Nest für Kinder, Eltern, Grosseltern und andere Menschen geschaffen. In einer grossen Buche haben sich bekannte und unbekannte Waldtiere in Wurzel, Stamm und Blätterdach versteckt. Präparierte Tiere und Zeichnungen der bekannten Illustratorin Kathrin Schärer lassen die Tiere fast lebendig werden. Die Kinder können sich bewegen und spielerisch Wissen pflücken, während sich ihre Begleiter etwas Entspannung gönnen.

 

Naturhistorisches Museum Bern
Tiere des Nordens
– Bären, Robben & Co.
Dauerausstellung

Wer sich ein paar Minuten Zeit nimmt, erlebt die Eisbären, die Moschusochsen und die Robben im Zauber wechselnder Lichtstimmungen – von Sonnenaufgang bis in die eisblaue Polarnacht.

 

Der Ausstellungsteil gewährt Einblicke in das Leben der Tiere aus der nördlichen Hemisphäre. Da finden sich neben den typischen Nordpol-Bewohnern auch drei der grössten Bärenarten der Welt – der Eisbär, der Grizzly und der Kodiak.

 

Nasspräparate aus der Schausammlung
Naturhistorisches Museum Bern
Wunderkammer - Die Schausammlung
Neue Dauerausstellung
Dauerausstellung

In wissenschaftlichen Sammlungen lagern Millionen von Tieren und Pflanzen. Diese wertvollen Archive der Natur dokumentieren die Biodiversität – die Vielfalt des Lebens – und ermöglichen die Grundlagenforschung zur Evolution, Verbreitung und Vielfalt von Lebewesen. Auch weiterführende Arbeiten zur vertieften Kenntnis der Biodiversität sind für unsere Gesellschaft von unschätzbarem Wert: So könnten beispielsweise heute noch unentdeckte Wirkstoffe und Materialien aus der Natur für zukünftige Entwicklungen in Medizin oder Landwirtschaft bahnbrechend sein.

 

Doch die unersetzliche und für den Menschen überlebenswichtige Vielfalt des Lebens ist gefährdet, und ihre Erforschung ist heute dringender denn je: Von den geschätzten 10 Millionen Arten sind erst etwa 2.1 Millionen Arten dokumentiert, und täglich verschwinden unzählige für immer, zusammen mit ihren Lebensräumen wie Regenwäldern oder wilden Flusslandschaften.

 

Mit der Ausstellung öffnet das Museum einen Teil seiner wissenschaftlichen Sammlungen für das Publikum. Ein Gang durch die «Wunderkammer» gibt Einblick in aktuelle Sammlungstätigkeit, moderne Untersuchungsmethoden und unersetzliche historische Sammlungen – ein aussergewöhnlicher Rundgang zu einem der drängendsten Probleme der Gegenwart.

 

NMBE Nelly Rodriguez
Naturhistorisches Museum Bern
Mensch, Erde! –
Das Klima im Wandel
Dauerausstellung

Von Monstersümpfen über Feuerwelten, vom Dinosauriersterben bis zu Zukunftsvisionen: Auf 630 Quadratmetern lädt die Ausstellung zu einer spannenden Zeitreise durch die Erdgeschichte – mit Fokus auf die grösste Herausforderung unserer Zeit: den menschengemachten Klimawandel.

 

Kommen Sie mit auf eine Zeitreise! In bildstarken Inszenierungen macht die Ausstellung ungewohnte Zusammenhänge sichtbar und schärft den Blick auf das einzigartige Raumschiff Erde, mit dem wir seit Jahrmillionen unterwegs sind. Dabei wird deutlich, welcher Wert Fossilien als Spuren und Zeugen des Lebens zukommt. Denn dank ihrer Erforschung wissen wir, was wir heute wissen. Etwa, dass vor 300 Millionen Jahren sumpfige Wälder ganz Europa bedeckten, die das Material für unermessliche Kohlevorkommen lieferten – eben jene fossile Kohle, deren Verbrennung riesige Mengen an CO2 freisetzt und die Erde erwärmt. Oder, dass vor 250 Millionen Jahren die Atmosphäre der Erde durch gigantische Vulkanausbrüche vergiftet wurde. Das Wasser der Meere, Seen und Flüsse wurde zu einer lebensfeindlichen Brühe, so dass über 80 Prozent aller Tiere und Pflanzen an Land und im Meer ausstarben. Die Erforschung ihrer Überreste kann heute mithelfen, Lehren für den aktuellen Klimawandel zu ziehen.

 

 

Erlebbare Erdgeschichte
 

Die Ausstellung macht erlebbar, wie sehr der Mensch und seine Existenz mit der Geschichte seines Planeten verbunden ist – von den ersten Spuren des Lebens bis weit in die Zukunft. Düstere Aussichten? Nein! Die Ausstellung beschönigt nichts, huldigt aber keinen Dystopien und Drohkulissen. Sie setzt auf Hoffnung statt Ohnmacht, auf Freude am blühenden Leben auf dem Planeten Erde statt auf Abgesang. Sie will zum Nachdenken und Nachforschen anregen. Denn anders als gegen Naturkatastrophen, die unsere Erde immer wieder heimsuchten, können wir gegen die menschengemachte Erderwärmung etwas tun: Es gibt zahlreiche Massnahmen, Innovationen und Visionen, mit denen wir der Klimakrise begegnen können.

 

 

Mehr Infos unter: www.nmbe.ch/menscherde