Bernisches Historisches Museum

Das Bernische Historische Museum ist eines der bedeutendsten historischen Museen der Schweiz. Seine Sammlung ist ein Kulturspeicher für die Geschichte Berns und der Welt. Seit der Gründung des Museums im Jahr 1889 ist das Sammlungsgut aus Geschichte, Archäologie, Ethnografie und Numismatik auf eine halbe Million Objekte angewachsen. Darunter befinden sich herausragende Objekte von internationalem Rang. Zum Nutzen zukünftiger Generationen pflegt, erweitert und erforscht das Museum dieses Kulturerbe.
Die Sammlungsobjekte stammen aus vielen historischen Epochen und Kulturräumen. Daraus schöpft das Museum und vermittelt unterschiedliche Perspektiven auf Berns Vergangenheit und Gegenwart. Gesellschaftliche Entwicklungen werden im Spiegel der Menschheitsgeschichte befragt und gedeutet.
Die wechselnden Ausstellungen, Führungen, Mitmachangebote und Veranstaltungen bieten spannende Unterhaltung, sinnliche Erlebnisse und eine kritische Auseinandersetzung mit unserem kulturellen Erbe. Die bestehenden Ausstellungen zeigen die Highlights der Sammlung und vermitteln prägende Epochen sowie wichtige Ereignisse der Geschichte von Stadt und Kanton Bern. Aktuelle gesellschaftliche Themen halten in partizipativen Formaten Einzug ins Museum. Das integrierte «Einstein Museum» ordnet das Leben und Werk des Physikers in den welthistorischen Kontext ein. Darunter die berühmte Relativitätstheorie, die er während seiner Tätigkeit in Bern entwickelt hat.

Bernisches Historisches Museum
Vom Glück vergessen
Fürsorgerische Zwangsmassnahmen in Bern und der Schweiz
bis So, 11.01.2026

Fremdplatziert, verdingt, entmündigt, in Anstalten versorgt: ungefähr bis in die 1970er-Jahre waren in der Schweiz mehrere Hunderttausend Kinder, Jugendliche und Erwachsene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen betroffen. Im Kanton Bern waren es mindestens fünfzigtausend. Viele kamen aus schwierigen sozialen oder wirtschaftlichen Verhältnissen. Entsprach eine Familie kleinbürgerlichen Normen nicht, reagierten die Behörden mit repressiven Massnahmen, die Persönlichkeitsrechte verletzten. Seit einigen Jahren erheben Betroffene verstärkt ihre Stimme. Sie berichten vom Erlittenen, fordern Aufarbeitung und Milderung der Langzeitfolgen. Dass ihnen Unrecht geschah, wird heute offiziell anerkannt. 2011 sprach die Regierung des Kantons Bern eine Entschuldigung aus.

 

Die Ausstellung stellt fünf Betroffene, geboren zwischen 1894 und 1963, ins Zentrum und lädt die Besucher:innen ein, in die Geschichten dieser Menschen einzutauchen.

Zum Schluss stellt sich die Frage: Wie betrifft uns das Geschehene heute?

 

Fotocredits: Simon Oberli, NaturPanorama.ch
Bernisches Historisches Museum
Archäologie aktuell
Berner Funde frisch aus dem Labor
bis So, 17.05.2026

Im Hitzesommer 2003 gibt der Gletscher am Schnidejoch im Berner Oberland ein seit Jahrtausenden gehütetes Rätsel preis: Ein jungsteinzeitliches Bogenfutteral aus Birkenkork (Rinde). Ein Sensationsfund, der bis heute einzigartig ist. Bis 2005 werden weitere Teile der Bogenausrüstung freigelegt.


Das Bogenfutteral fand jedoch direkt den Weg zurück ins Eis: Es blieb vorerst eingefroren, da zu wenig Wissen über das Trocknen von Birkenkork vorhanden war. 20 Jahre später ist dieser Schritt gelungen und die Ausrüstung von «Schnidi», dem Schweizer «Ötzi», wird nun erstmals in aufgetautem und konserviertem Zustand gezeigt!

 

Bernisches Historisches Museum
Grönland in Sicht! Perspektiven auf ein koloniales Erbe
bis So, 31.05.2026

Die Beziehung der Schweiz zu den Polarregionen ist seit Langem von einer starken Anziehung geprägt. Ob in Wissenschaft, Literatur oder der Reisebranche – Faszination und Sehnsucht sind die treibenden Emotionen hinter dem Blick aufs «ewige Eis». Dies spiegelt sich auch in der Museumssammlung wider: Anfang des 20. Jahrhunderts führen auch Schweizer Expeditionen in das dänisch-koloniale Grönland. Sie bringen zahlreiche Dinge mit, die heute als «Grönland-Sammlung» im Museum aufbewahrt werden. Diese Sammlung wirft Fragen auf.

 

Woher kommt die Faszination für polare Welten? Warum besitzt das Bernische Historische Museum eine Grönlandsammlung? Was lässt sich durch diese Sammlung wirklich über Grönland lernen? Welche Zukunft haben ethnografische Museen und ihre Sammlungen? Und was bedeutet «Indigenität» heute in Grönland?

 

Diese Fragen begleiten das Publikum durch die Ausstellung und stehen ebenso im Zentrum der Begleitveranstaltungen. Im Austausch mit Expert:innen und Publikum suchen wir nach neuen, vielschichtigen Perspektiven auf das koloniale Erbe dieser Sammlung. Die Inhalte und Erkenntnisse aus diesen Veranstaltungen fliessen wieder in die Ausstellung zurück. Sie befindet sich somit in einem stetigen Wandel, ermöglicht neue Einsichten und befragt den Blick aus der Schweiz auf Grönland.

 

Grönland x Grönland: Entdecken Sie mit dem Eintrittsticket kostenlos auch die Ausstellung «Grönland. Alles wird anders» im ALPS Alpines Museum der Schweiz! 

 

Bernisches Historisches Museum
Murten, ausgeschlachtet.
Ein Sieg wird in Szene gesetzt
Mi, 25.02.2026 – So, 09.05.2027

Murten, 22. Juni 1476: Die Eidgenossen und ihre Verbündeten besiegen in einer Schlacht überraschend die Truppen des burgundischen Herzogs Karl des Kühnen.

 

Rund 400 Jahre später begeistert die Zürcher Panoramagesellschaft mit dem «Murtenpanorama» die Massen – das monumentale Gemälde ist 100 Meter lang und 10 Meter hoch. Im Jahr 2002 wird das Panorama während der Landesausstellung Expo.02 in einem Kubus auf dem Murtensee eindrücklich in Szene gesetzt. 

 

Die Ausstellung wagt nun einen frischen Blick auf ein tief im kollektiven Berner und Schweizer Gedächtnis verankertes Ereignis. Wie entwickeln sich aus Geschichte mitreissende Inszenierungen? Welche Interessen treiben sie, und wer profitiert?  

 

Ein Höhepunkt ist der jüngste Auftritt des Panoramas: Unter der Leitung von Prof. Sarah Kenderdine hat das Labor für experimentelle Museologie der EPFL das weltweit grösste Digitalbild geschaffen und präsentiert dieses als immersives Erlebnis erstmals dem Publikum. 

 

Fotocredits: EPFL – eM+, 2023

 

Bernisches Historisches Museum
Dauerausstellungen
Wir lieben Geschichten
Dauerausstellung

VOM FRÜHMITTELALTER ZUM ANCIEN RÉGIME

Die Ausstellung gibt auf rund 1200 m2 anhand bedeutender Exponate einen Überblick über die Geschichte der Stadt und Republik Bern. In 16 Räumen werden Objekte präsentiert, welche die Zeit zwischen etwa 400 bis etwa 1700 dokumentieren. 


GLANZ UND UNTERGANG DES ANCIEN RÉGIME

Auf rund 330 m2 stellt die Ausstellung das Bern des 18. und 19. Jahrhunderts in  den Mittelpunkt. Einzigartige Objekte berichten vom goldenen Zeitalter der gelehrten und galanten Bürgerinnen und Bürger von Bern. Aber auch der Untergang des Ancien Régime und das Ringen um eine neue Verfassung werden thematisiert.


EROBERTES GUT – HÖFISCHE KUNST IN BERN (1250–1520)

Die Ausstellung zeigt auf rund 360 m2 Werke, die aufgrund der erfolgreichen Kriegszüge und der territorialen Expansion Berns im 15. und frühen 16. Jahrhundert hierher gelangt sind. Dank der exklusiven Materialien, ihrer technisch-handwerklichen Raffinesse und ihrer oft ungewöhnlichen Ästhetik unterscheiden sich diese Objekte von dem, was in Bern damals bekannt war oder selbst hergestellt wurde. 


DER BERNER SILBERSCHATZ

Die Ausstellung präsentiert auf rund 30 m2 um die 90 Objekte der Gold- und Silberschmiedekunst aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Die Pokale, figürlichen Trinkgefässe und Ehrengaben aus Renaissance und Barock berichten von bedeutenden Ereignissen im politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. 


BERN UND DAS 20. JAHRHUNDERT

Die Ausstellung präsentiert auf rund 580 m2 in Form eines Zeitstrahls Berns Weg in die Moderne von 1900 bis 2001. Dabei wird pro Jahr ein Ereignis oder eine Pioniertat vorgestellt, wodurch der jeweilige Zeitgeist fassbar wird. Rund 200 Originalobjekte und zahlreiche Reproduktionen geben Einblick in die unterschiedlichen Lebensbereiche von Politik über Wirtschaft, Gesellschaft, Sport, Technik, Wissenschaft, Alltag bis hin zu Kunst und Design. 


STEINZEIT, KELTEN, RÖMER

Die Ausstellung zeigt auf rund 360 m2 anhand von Bodenfunden 50‘000 Jahre Geschichte menschlichen Lebens. 1500 archäologische Originalfunde berichten über die Lebenswelt der Alt- und Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der Pfahlbauer, der Eisenzeit, der Kelten, der Römer sowie des Frühen Mittelalters. 

 

Im Ausstellungsprojekt «Archäologie aktuell. Berner Funde frisch aus dem Boden» wandern Schätze, die vor kurzer Zeit noch in Berner Boden schlummerten, in das museumseigene Ausgrabungszelt. Die Inhalte entstehen in Kooperation mit dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern und wechseln alle Halbjahre.


GRABSCHÄTZE AUS ALTÄGYPTEN

Die Ausstellung vermittelt auf rund 40 m2 Totenkult und Jenseitsvorstellungen aus Altägypten. um die 110 Objekte aus der Zeit zwischen 3000 und 30 v. Chr. erläutern die Kulturgeschichte der 30 pharaonischen Dynastien.


ORIENTALISCHE SAMMLUNG HENRI MOSER

Die Ausstellung berichtet auf rund 330 m2 von Zentralasien, Persien und dem Osmanischen Reich. Das älteste der um die 130 Exponate stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., die jüngsten aus dem 20. Jahrhundert n. Chr. Lackarbeiten, Silberwaren, Waffen, religiöse Objekte, Wasserpfeifen, Räuchergefässe und wissenschaftliche Instrumente zeichnen ein vielfältiges Bild des Orients. 

 

Rahmenprogramm

Bernisches Historisches Museum
Einstein Museum
Dauerausstellung

Begleiten Sie Albert Einstein auf seinem Lebensweg und lernen Sie den genialen Physiker in all seinen Facetten kennen.

 

Albert Einstein (1879–1955) lebte in Bern, als er 1905 mit seiner Relativitätstheorie unsere Vorstellungen von Raum und Zeit auf den Kopf stellte. Das im Bernischen Historischen Museum integrierte Einstein Museum präsentiert auf rund 1000 m² das Leben des Physikers. Rund 550 Originalobjekte und Reproduktionen, 70 Filme und zahlreiche Animationen vermitteln Einblicke in die Biografie des Genies und seine bahnbrechenden Erkenntnisse und illustrieren zugleich die Geschichte seiner Zeit.

 

Private wie berufliche Aspekte aus Einsteins Leben werden aufgegriffen und machen den Menschen hinter dem Genie fassbar. Liebesbeziehungen und -dramen werden ebenso wie die faszinierende Welt der 1920er-Jahre thematisiert. Auch der Schrecken des Holocausts und der Atombombenabwurf über Hiroshima sind zentrale Themen.

 

Ein Audioguide in neun Sprachen, Induktionskopfhörer sowie ein Videoguide für Hörbehinderte und Gehörlose (auf Schweizerdeutsch) machen das Einstein Museum einem breiten Publikum aus aller Welt zugänglich.

 

Bernisches Historisches Museum
Audiowalk «Louf mit mir!»
durch Teile der Dauerausstellung «Vom Frühmittelalter zum Ancien Régime»
Dauerausstellung

Das neue Audioformat «Louf mit mir!» nimmt die Besuchenden mit auf eine abenteuerliche Reise ins Bern des 16. Jahrhunderts. Begleitet wird die Hörerschaft dabei von den zwei Bernern Luca und Michu. Mittels Kopfhörern führen die beiden durch die Ausstellung und durch das öffentliche und private Leben bekannter und unbekannter Bernerinnen und Berner. So begegnen sie beispielsweise einem musikalischen Ratsherrn und seiner zu früh verstorbenen Gemahlin oder der kinderreichen Magdalena Nägeli und ihrem Mann, dem Schultheissen Albrecht Manuel. Sogar dem Sensemann treten Michu, Luca und ihre Gäste auf ihrer Entdeckungsreise entgegen. 

 

Das schweizerdeutsche Hörabenteuer wird während der Öffnungszeiten angeboten. Dazu können die Besuchenden wahlweise ihre eigenen Geräte (Smartphone resp. Tablet und Kopfhörer) oder die Geräte des Museums verwenden. Der autonome Rundgang ermöglicht individuelle Geschwindigkeit und Pausen. Das Angebot ist auch für Kinder geeignet und kostenlos.