17. Januar bis 23. Dezember 2026
Vernissage im Rahmen des Berner Galerienwochenendes am 17. und am 18. Januar 2026, jeweils 11–17 Uhr
Dass Peter Fischli gerne Robert Walser liest und mit ihm im Kopf durch Stadt und Land geht, verwundert nicht. Beide teilen jenen eigensinnigen Humor, der im Alltäglichen wurzelt und im Unscheinbaren blüht, ohne je ins Banale abzugleiten. Schon Fischlis Zusammenarbeit mit David Weiss war von dieser Haltung geprägt: von einer Kunst des Schauens, die dem Zufälligen vertraut und im Nebensächlichen Bedeutung findet.
In »Wir Ungestalten« führt Peter Fischli diesen Gedanken fort. Das ›Ungestalte‹ ist kein Mangel, sondern ein Zustand offener Form: das Vorläufige, das sich jeder endgültigen Deutung entzieht. Die Arbeiten bewegen sich zwischen Skulptur und Spur, Beobachtung und Erfindung, Witz und Melancholie. Sie entstehen im Moment des Entdeckens, im leisen Staunen über das beinahe Übersehene.
So resultiert ein poetisches Archiv flüchtiger Spuren: traumwandlerische Bilder jener schaumgeborenen Skulpturen, die nachts an Parkbänken, Pfosten, Briefkästen oder Türgriffen auftauchen. Minimal-invasive Eingriffe im öffentlichen Raum, der durch diese vergänglichen Gesten zum Spielfeld eines verschmitzten Vandalismus wird.
Gemeinsam mit dem Team des Robert Walser-Zentrums hat Peter Fischli über zwei Dutzend Arbeiten gehängt und dabei seiner kuratorischen Ader freien Lauf gelassen. Die ›Ungestalten‹ bevölkern nicht nur die Büros der Mitarbeitenden, sondern auch den sonst unzugänglichen Archivbereich.