Aussenansicht Kunstmuseum Bern

Kunstmuseum Bern

Von Fra Angelico zu Franz Gertsch

Das Kunstmuseum Bern ist das älteste Kunstmuseum der Schweiz mit einer permanenten Sammlung, die von der Gotik bis zur Gegenwart reicht. Derzeit besteht sie aus über 4’ 000 Gemälden und Skulpturen sowie rund 45’ 000 Handzeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Videos und Filmen. Damit ist sie nicht nur eine der wichtigsten und vielfältigsten Sammlungen in der Schweiz, sondern besitzt internationale Bedeutung. Werke von Ferdinand Hodler, Paul Klee, Albert Anker, Pablo Picasso, Franz Gertsch, Vincent van Gogh, Meret Oppenheim u.v.m. haben das Kunstmuseum Bern zu einer Institution mit Weltruf gemacht.
Neben der ständigen Sammlung werden im Kunstmuseum Bern auch thematische Ausstellungen und grosse Einzelausstellungen gezeigt.

Kunstmuseum Bern
Tracey Rose. Shooting Down Babylon
bis So, 11.08.2024

Das Kunstmuseum Bern präsentiert die bisher grösste Retrospektive des Werks von Tracey Rose (*1974). Die südafrikanische Künstlerin ist seit Mitte der 1990er-Jahre eine radikale Stimme in der internationalen Kunstwelt. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Postkolonialismus, Geschlecht, Sexualität, Rassismus und Apartheid auseinander.

 

Im Zentrum stehen dabei die Kraft der Performancekunst und der Körper, der für Tracey Rose ein Ort des Protests, der Empörung, des Widerstands und des Diskurses ist. Ihre Performances haben zentrale Erfahrungen im Übergang zu einer postkolonialen Welt beleuchtet und kritisch kommentiert. Oft wird ihr Werk als absurd, anarchisch, provokant und karnevalesk beschrieben. Die Künstlerin setzt ihre aufsehenerregende performative Praxis in verschiedenen Medien wie Fotografie, Video, Installation und Zeichnung um. Die Retrospektive zeigt Arbeiten aus den Jahren 1990 bis 2021.

 

Kuratorinnen: Koyo Kouoh, Tandazani Dhlakama, in Zusammenarbeit mit Kathleen Bühler

 

Die Ausstellung wurde von Zeitz MOCAA (Kapstadt, Südafrika) organisiert.

 

Kunstmuseum Bern
Albert Anker. Lesende Mädchen
bis So, 21.07.2024

Lesende Mädchen sind damals wie heute ein Zeichen dafür, dass eine Gesellschaft in die Bildung von Frauen investiert und damit ihren wirtschaftlichen und sozialen Status verbessern will. Albert Anker (1831–1910) war nicht nur als Politiker um die Bildung von Kindern bestrebt, sondern stellte als Maler häufig Mädchen und junge Frauen beim Lesen und Schreiben dar.

 

Seine politische wie künstlerische Beschäftigung kann als Beitrag zur Gleichberechtigung der Frauen in der Schweiz verstanden werden. Diese These bildet zusammen mit ausgewählten Leihgaben und Werken aus der eigenen Sammlung den Anker-Schwerpunkt des Kunstmuseum Bern anlässlich der Eröffnung des Centre Albert Anker in Ins, welche am 7. Juni 2024 stattfindet.

 

Der Ausstellungs-Schwerpunkt "Albert Anker. Lesende Mädchen" umfasst einen Saal mit 13 Gemälden und 9 Zeichnungen/Aquarellen von Albert Anker. Im Ausstellungseintritt ist die gesamte Sammlung des Kunstmuseum Bern inbegriffen. 

 

Kuratorin: Kathleen Bühler

 

Kunstmuseum Bern
Chaïm Soutine. Gegen den Strom
Fr, 16.08.2024 – So, 01.12.2024

Die Ausstellung widmet sich dem grossartigen Werk Chaïm Soutines (1893–1943). Seine expressiven Gemälde zeigen wankende Landschaften, geschlachtete Tiere und Menschen der unteren Gesellschaftsschichten, die ihm Modell standen: Pagen, Zimmermädchen, Köche, Messdiener.

 

Seine Bilder zielen auf die existentielle, verletzliche Dimension des Daseins und sind zugleich pures malerisches Experiment. Die monografische Ausstellung konzentriert sich auf die frühen Meisterwerke des Künstlers und legt ihren Fokus auf die Serien, die zwischen 1919 und 1925 entstanden sind.

 

Kuratorin: Nina Zimmer

 

Kooperation: Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit des Kunstmuseum Bern mit K20, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf und dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek/Kopenhagen.

 

Kunstmuseum Bern
Amy Sillman. Oh Clock!
Fr, 20.09.2024 – So, 02.02.2025

Amy Sillman (*1955) ist eine wichtige Stimme in der zeitgenössischen amerikanischen Malerei und hat das Medium seit den 1990er-Jahren durch Zeichnen, Drucken, Schreiben sowie das Herstellen von Objekten und Animationen beständig befragt. Sillman versteht ihre Malerei als Zeichnung, die zu Film oder Poesie strebt. Ein Grossteil ihrer zeichnerischen Erkundungen dreht sich um die völlige Hingabe an Verfahren der Transformation, welche offen sind für Umkehrung, Neugestaltung und Überprüfung. Im Zentrum der Ausstellung steht Sillmans Umgang mit der Zeit, ihrer Komprimierung oder Ausweitung.

 

Mit ausgewählten Werkgruppen der letzten zwanzig Jahre wird das kraftvolle und andeutungsreiche Schaffen vorgestellt und in einen Dialog mit der Sammlung des Kunstmuseum Bern gebracht. Dieser Dialog wird von der Künstlerin selbst kuratiert. Nach einem vielbeachteten Ausstellungsbeitrag an der Biennale in Venedig 2022 sowie Einzelausstellungen im Kunsthaus Bregenz (2015) und im Portikus in Frankfurt am Main (2016) handelt es sich um die bisher grösste institutionelle Einzelausstellung der US-amerikanischen Künstlerin in Europa.

 

Kuratorin: Kathleen Bühler

Kooperation: Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Ludwig Forum Aachen.

 

Kunstmuseum Bern
Ein Sammler und sein Händler. Rupf & Kahnweiler, 1933–1945
Fr, 22.11.2024 – Mo, 24.03.2025

Die im Kunstmuseum Bern deponierte Sammlung Rupf ist eng mit der Geschichte des bedeutenden Galeristen und Kubisten-Verteidigers Daniel-Henry Kahnweiler verbunden. Die Sammeltätigkeit des Berner Kaufmanns Hermann Rupf begann um 1907 – als erster Kunde in Kahnweilers Galerie in Paris.

 

Bisher unveröffentlichtes Archivmaterial spiegelt erstmals die prekären Jahre 1933 bis 1945, als Rupf und Kahnweiler trotz widriger Umstände ihren engen Kontakt weiter pflegten, sich über Künstler und Kunst austauschten oder sich über Alltägliches wie Kondensmilch und Krankheiten unterhielten. Es war ab 1940 ein Austausch «im Schatten der Krematorien», wie Kahnweiler es später formulierte. Dank der lebenslangen Freundschaft zum Berner Sammlerpaar überstand Kahnweiler die einschneidenden Erlebnisse. Die Ausstellung beleuchtet die Sammlung unter den Vorzeichen dieser Freundschaft in aussergewöhnlichen Zeiten.

 

Kuratorin: Susanne Friedli, Konrad Tobler